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DATIpilot Förderung – Innovationscommunities   

Projektträger Jülich
Datipilot Keyvisual 1
  • Art der Förderung

    Zuschuss
  • Fördergeber

    Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Fördergebiet

    Bundesweit
  • Lebensphase der Sozialen Innovation

    Ideenfindung & Pilotierung
  • Maximale Fördersumme

    5 Mio. Euro auf 4 Jahre

  • Förderbedingungen

    Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbare Institutionen bis zu 100 %  

Förderberechtigte

Gemeinnützige Organisationen, Gebietskörperschaften sowie sonstige Einrichtungen (z. B. Stiftungen, Vereine und Verbände), HAW, Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen 

Wirkungsweise

Im Koalitionsvertrag der 20. Legislaturperiode hat sich die Bundesregierung verpflichtet, die Förderpolitik im Bereich Transfer und Innovation zu modernisieren. Hierfür sollen regionale und überregionale Innovationsökosysteme gestärkt werden, um die Entwicklung von sozialen und technologischen Innovationen zu beschleunigen. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die  Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) gegründet. Ziel ist es, innovative Ansätze für gezielte Förderungen zu etablieren. Dabei soll vor allem der Transfer von Forschungsergebnissen zur Entwicklung von Innovationen beitragen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) führt den DATIpilot als Experimentierplattform ein, um die DATI und damit verbundene Förderprozesse konzeptionell vorzubereiten.  

 

Dafür wurden zwei unterschiedliche Module aufgesetzt: Innovationssprint und Innovationscommunity. In diesem Teil werden die Innovationscommunnities näher vorgestellt.

 

Modul 2 – Innovationscommunities 

 

Eine Innovationscommunity ist ein Netzwerk, das wissenschaftliche Institutionen mit Akteuren aus der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Verwaltung zusammenführt. Das Ziel der Förderung besteht darin, das Wachstum einer Innovationscommunity zu fördern. Hierbei soll der schnelle Übergang von Forschungsergebnissen zur praktischen Anwendung vorangetrieben werden, wobei sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Herausforderungen berücksichtigt werden. Es werden Innovationscommunities gesucht, die in ihrem Fachgebiet ein hohes Potenzial für Innovation und deutliche Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Das Ziel der Förderung ist eine gut vernetzte, agile Community mit erfolgreichen Transferinnovationsergebnissen die auch nach Förderung weiterleben. Maßgeblich ist das Innovationspotenzial sowie die Herangehensweise an die Community-Entwicklung. 

 

Auf Projektebene besteht die Community aus einem zentralen Managementprojekt und einer Vielzahl an Community-Projekten, in denen unterschiedliche Community-Mitglieder Forschungs-, Innovations- und Transferaktivitäten umsetzen. Für die Steuerung ist das Managementteam verantwortlich, das sowohl die strategische Ausrichtung der Community und die Budgetplanung übernimmt. Voraussetzung ist, dass mindestens eine Person aus der Wissenschaft und aus der Praxis Teil des Managementteams ist und diese Rolle idealerweise für die gesamte Förderdauer von vier Jahren übernimmt.

Welche Projekte/Organisationen wurden bereits gefördert?

Aktuell ist die Förderung ein Pilotprojekt mit laufender Ausschreibung.

Warum gilt das Instrument / Programm als Good Practice?

Die Förderung des DATIpilot lässt in der Projektentwicklung viel Freiraum, den es braucht, um soziale und technologische Innovationen zu schaffen.  

 

Adressiert werden explizit alle Innovationsarten: technologische Innovationen, Geschäftsmodelle aber auch Soziale Innovationen.  Soziale Innovationen beinhalten neue Herangehensweisen und Strukturen, die darauf ausgerichtet sind, nachhaltige Lösungen für die aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft zu entwickeln. Diese Innovationen können sich in neuen Produkten, Dienstleistungen, Arbeits- oder Produktionsabläufen, Lebensstilen oder Organisationsstrukturen zeigen. Die Kriterien in der Richtlinie sollen sicherstellen, dass sowohl soziale als auch technologische Innovationen gleichermaßen berücksichtigt werden. Der Anteil geförderter Projekte, die sich sozialen Innovationen zurechnen lassen, soll mindestens dem Anteil der aus diesem Feld eingereichten Projektideen an der Gesamtzahl der Einreichungen entsprechen. 

 

Die Förderung steht verschiedenen Charakteristika von Innovationscommunites offen, darunter das Entwicklungsstadium, die thematische Breite und die räumliche Ausdehnung. Gemeinsam mit der Community legt das Managementteam die Förderkriterien fest, was ihnen eine umfassende inhaltliche und organisatorische Freiheit gewährt. Das Steuerungsteam wird über einen Zeitraum von vier Jahren unterstützt, während die Community-Projekte über drei Jahre gefördert werden. Während dieser gesamten Förderdauer übernehmen die Communities eigenständig die Organisation der Entwicklung und Auswahl ihrer Projekte. 

 

Durch eine begleitende 360°-Monitoringkomponente besteht zudem die einzigartige Gelegenheit, wertvolle Erkenntnisse aus der Förderung zu gewinnen. Das BMBF beabsichtigt, auf Grundlage dieser Ergebnisse Lösungen zu entwickeln, um die Förderprozesse effizienter zu gestalten und die Unterstützungsangebote effektiver zu machen. Damit gewinnen Geförderte eine aktive Teilhabe an der Gestaltung von zukünftigen Förderprogrammen für Innovationen.  

Limitationen des Instruments

Für den Aufbau einer Community ist es entscheidend, eine ausgewogene Beteiligung von wissenschaftlichen und Praxispartner:innen zu gewährleisten. Da dies von der jeweiligen Innovationsidee abhängt, gibt es keine festen Vorgaben und die Zusammensetzung kann je nach Projektidee variieren. Das gilt auch für die Auswahl des Managementteams, das mindestens einen Vertreter:in aus Wissenschaft und Praxis haben muss. Die Zusammenstellung muss den spezifischen Bedürfnissen der Community entsprechen und wird individuell geprüft. Damit gibt es keine konkreten Kriterien, an denen man sich vorab orientieren kann. Die Auswahl muss an der Community und ihrer Entwicklung gemessen werden. 

 

Da das Programm viel Spielraum für innovative Ideen bietet, gestaltet sich die Messung des Erfolgs als anspruchsvoll. Daher ist es essenziell, die Erfolgskriterien bereits in der Projektskizze klar zu definieren. Da der Antrag gemeinsam mit unterschiedlichen Managementteammitglieder:innen gestaltet und die Koordination von unterschiedlichen Partner:innen berücksichtigt werden muss, ist es wichtig, die Bearbeitungszeit entsprechend zu planen. Der Bewerbungszeitraum ist gemessen an der Komplexität verhältnismäßig kurz.  Des Weiteren ist zu beachten, dass das Managementteam nicht zu stark in die geförderten Projekte der Community eingebunden sein darf, um sicherzustellen, dass keine Managementstrukturen zur Förderung eigener Projekte aufgebaut werden. 

Weiterführende Informationen

Ansprechpunkt: Projektträger Jülich - Dr. Kirsten Kunkel
Telefon: 030/20199-3673
E-Mail: ptj-datipilot@fz-juelich.de
Ansprechpunkt: Bundesministerium Bildung und Forschung
E-Mail: DATIpilot@bmbf.bund.de